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Mit Wasserstoff auf dem Weg zur CO2-neutralen Brennerei

Mit Wasserstoff auf dem Weg zur CO2-neutralen Brennerei  Viele europäische Regierungen setzen große Hoffnungen auf Wasserstoff als Schlüsselelement bei der Weiterentwicklung der Energiewende. Wasserstoff ist eine Lösung für die industrielle Dekarbonisierung, insbesondere bei Prozessen, die hohe Temperaturen erfordern und schwer und teuer zu elektrifizieren sind. Grüner Wasserstoff wird aus erneuerbaren Energiequellen wie Wind- und Solarenergie […]
In Schottland machen Brennereien einen großen Teil der schottischen Industrie aus

Mit Wasserstoff auf dem Weg zur CO2-neutralen Brennerei 

Viele europäische Regierungen setzen große Hoffnungen auf Wasserstoff als Schlüsselelement bei der Weiterentwicklung der Energiewende. Wasserstoff ist eine Lösung für die industrielle Dekarbonisierung, insbesondere bei Prozessen, die hohe Temperaturen erfordern und schwer und teuer zu elektrifizieren sind. Grüner Wasserstoff wird aus erneuerbaren Energiequellen wie Wind- und Solarenergie hergestellt. Dieser Prozess erzeugt keine CO2-Emissionen und stellt somit eine umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichem Wasserstoff dar, der aus fossilen Brennstoffen gewonnen wird. 

Einsatz von grünem Wasserstoff in der Getränkewirtschaft  

In einigen Ländern gehört die Getränkeindustrie zu den größten Energieverbrauchern. Indem sie grünen Wasserstoff als Energiequelle verwenden, können Brauereien und Brennereien ihren CO2-Fußabdruck erheblich reduzieren. In Brauereien kann der Wasserstoff vor allem für die Energieerzeugung und die Wärmeerzeugung eingesetzt werden – zum Beispiel für die klimaneutrale Prozesswärme in Kesselsystemen.  

Beispiel Schottland – Whisky Brennereien 

In Schottland machen Brennereien einen großen Teil der schottischen Industrie aus und stehen bei der Dekarbonisierung vor vielen Herausforderungen. Allein die Produktion von Whisky verursacht mehr als 500.000 Tonnen CO2e/Jahr. Die Scotch Whisky Association hat sich daher verpflichtet, bis 2040 Klimaneutralität zu erreichen. 

Die schottischen Brennereien haben bereits erhebliches Interesse an der Einführung von Wasserstoff gezeigt. Der schottische Wasserstoff-Aktionsplan hat die Anwendungsfälle für den Einsatz von Wasserstoff priorisiert. Brennereien wurden dabei in die zweithöchste Kategorie eingestuft. Der jährliche Wasserstoffbedarf für alle Brennereien in Schottland wird auf 1,4 TWh geschätzt. Sie sind damit die drittgrößte potenzielle Nachfragequelle für Wasserstoff in der schottischen Industrie. 

Trotz der bisherigen Fortschritte befindet sich die Verwendung von Wasserstoff in schottischen Brennereien noch im Anfangsstadium. Für die meisten Brennereien ist die Dekarbonisierung der Wärmeerzeugung weitgehend mit der Dekarbonisierung der Dampferzeugung verbunden, denn der Wärmebedarf wird durch in Kesseln erzeugten Dampf gedeckt. Es gibt eine Reihe von Industrieanbietern, die damit beginnen, Kessel und Brenner auf den Markt zu bringen, die mit Wasserstoffgemischen von bis zu 100 % betrieben werden können.  

Schottische Destillerie setzt auf Wasserstoff 

Dass die Kombination aus erneuerbarer Energie, Elektrolyse und Wasserstoff-Dampfkessel funktioniert und zu Produkten mit negativem CO2-Äquivalent führt, beweisen pfiffige schottische Whisky-Brenner. Die Brüder Stirling sind sehr überzeugt von Wasserstoff für ihre Whisky-Destillerie: „Unser umweltfreundlicher, wasserstoffgeeigneter Kessel erzeugt den Dampf, den wir für die Destillation benötigen. Wir destillieren den weltweit ersten klimaschonenden Gin und Wodka, Nadar. Nadar hat eine Klimawirkung von -1,54 CO2e pro Flasche und wird weltweit in nachhaltigen Cocktail-Menüs und klimafreundlichen Getränken eingesetzt“, berichtet Iain Stirling, einer der Brüder, denen das Arbikie Highland Estate gehört, auf dem sich die gleichnamige Arbikie Distillery befindet. 

Diese nach eigenen Angaben erste Whisky-Destillerie weltweit, die klimaneutrales (in diesem Fall ja sogar klimapositives) Hochprozentiges herstellt, ist ein direktes Ergebnis der Klimakonferenz COP26 in Glasgow. Seitdem ist es der Arbikie Distillery gelungen, ein Energiesystem zu implementieren, das vollständig durch grünen Wasserstoff betrieben wird. Das neu installierte System umfasst eine 1-MW-Windturbine, einen Elektrolyseur zur Wasserstoffherstellung, Speichereinheiten und ein Wasserstoffkessel-System. Das ermöglicht es, sich von den konventionellen Destillationsverfahren zu lösen und stattdessen auf den vor Ort erzeugten, emissionsfreien grünen Wasserstoff umzusteigen. 

Gefördert wurde dieses Projekt durch die britische Regierung, die mehr als 11 Millionen Pfund bereitstellt, um bis zu vier Spirituosenproduzenten beim Übergang von fossilen Brennstoffen zu Wasserstoff und Biogas zu unterstützen. Diese Maßnahme ist Teil des Wettbewerbs „Green Distillers“, der im Rahmen des Net Zero Innovation Portfolios der britischen Regierung läuft. 

HYDROGEN DIALOGUE 2023 – Das Event für die nationale und internationale Wasserstoffwirtschaft 

Grünem Wasserstoff gehört die Zukunft in vielen Branchen, die bestrebt sind, ihren ökologischen Fußabdruck zu reduzieren. Die Brauereiindustrie kann eine Vorreiterrolle bei der Einführung von grünem Wasserstofftechnologien spielen. Beim HYDROGEN DIALOGUE 2024 – Summit & Expoam 6. und 7. Dezember 2023 kommen nationale und internationale Experten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft bei der NürnbergMesse zusammen, um Know-how und Lösungen rund um das Thema Wasserstoff auszutauschen. 

Weitere Informationen zum Hydrogen Dialogue: www.hydrogendialogue.com 
Tickets unter www.hydrogendialogue.com/tickets

 

Quellen:
Hydrogen for Scottish Distilleries, A research study, Ricardo Energy & Environment, ref. ED17718, Issue 4, June 2023
Trend Report, TBN Public Relations GmbH, Fürth 

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